… und Verderb.

Asche auf mein Haupt

Ich freue mich, wieder am Start zu sein! Das letzte dreiviertel Jahr war ja leider nichts von mir zu lesen. In den letzten Wochen habe ich meine alten Beiträge gelesen und war von mir selbst sehr unterhalten, sodass ich mich entschieden habe, die Blog-Party wieder aufleben zu lassen. Ihr werdet es sicher gesehen haben: Das Design ist neu, die Seite übersichtlicher und sogar euer Fenster oben im Browser hat ein kleines süßes Zeichen bekommen. Nachdem ich an diesen Sachen gearbeitet habe, kam nun auch wieder die Motivation, die Tastatur sinnvoll zu benutzen.

Ich freue mich, wieder am Start zu sein! Das letzte dreiviertel Jahr war ja leider nichts von mir zu lesen. In den letzten Wochen habe ich meine alten Beiträge gelesen und war von mir selbst sehr unterhalten, sodass ich mich entschieden habe, die Blog-Party wieder aufleben zu lassen. Ihr werdet es sicher gesehen haben: Das Design ist neu, die Seite übersichtlicher und sogar euer Fenster oben im Browser hat ein kleines süßes Zeichen bekommen. Nachdem ich an diesen Sachen gearbeitet habe, kam nun auch wieder die Motivation, die Tastatur sinnvoll zu benutzen.

„Na, Logo!“

Genug Blabla, kommen wir direkt zur Frage der Fragen und warum ich Asche streuen muss: Was ist mit den Ameisen passiert? Um sämtliche Ängste vorweg zu nehmen, meine Kolonie lebt noch. Der Grund, warum ich nach dem Oktober aufgehört habe, über das Treiben meiner Ameisen zu schreiben, ist dass sie zu dem Zeitpunkt bereits die Winterruhe begonnen haben. Eigentlich ist der Prozess auch schön zu beschreiben, aber ich habe mich dazu entschieden, ein Experiment zu wagen. Statt die Ameisen zu kühlen und tatsächlich „einzuwintern“ (ja, das heißt wirklich so), habe ich darauf verzichtet. Laut Lektüre kann man das im ersten Jahr machen – dazu gibt es gute sowie kritische Erfahrungsberichte. Manchmal entwickelten sich die Kolonien langsamer und manchmal normal. Mein Grund für diese Entscheidung war, dass die Königin noch einige Eier/ Larven hatte, auf die ich warten wollte, bevor der große Frost kommt. Naja, nachdem ich mich belesen habe, musste ich feststellen, dass die Eier und Larven in dieser Ruhezeit ebenfalls in ihrer Entwicklung gehemmt sind. Das Experiment war also völlig unnötig.

Am Rande des Verderbens

Das schlechte Überwintern war aber nur einer von mehreren Fehlern, die ich gern transparent machen möchte. Man muss dazu sagen, dass ich die Fehler alle erst sehr spät erkannt habe und meine Kolonie auf diese Weise tatsächlich an den Rand des Todes bewegt habe. Vorab: Seid bitte lieb zu mir!

Der Bunker

Wie ihr schon mal lesen konntet, habe ich davon berichtet, dass sich meine Ameisen Sand in ihr Reagenzglas getragen und damit einen Eingang formiert haben. Ich empfand das damals als großen Quatsch, daher habe ich diesen Eingang wiederholt freigeräumt, weil ich davon überzeugt war, dass die Ameisen auf diese Weise keine Chance mehr haben, raus zu kommen und sich Nahrung zu besorgen.

Heute weiß ich, dass das der Versuch war, ein kleines bisschen ein Art Sicherheitsgefühl zu bekommen. Das führt mich gleich zum nächsten Fehler.

Freilichtkino

Die Ameisen streben nicht nur nach einem kleinen Höhleneingang, um ihre Ruhe zu haben, sie mögen es GANZ insbesondere auch, wenn es am Anfang dunkel ist und sie weder Licht, noch Vibrationen ertragen müssen. Nun, ich glaube, immerhin die Vibrationen habe ich auf einem erträglichen Niveau halten können. Lichttechnisch gab es dafür den Super-GAU. Nicht nur, dass ich die Ameisen ohne Verdeck in ihrem provisorischen Bau habe sein lassen, um ihnen den Genuss von Tageslicht zu ermöglichen. Nein. Ich musste auch noch eine recht helle Lampe genau auf das Reagenzglas Lichtwellen senden lassen, weil ich die kleinen Tierchen ja so gern sehe. Süß gemeint, super fatal für die Entwicklung.

[keine Deskription für diese Dummheit verfügbar]

Nach dem die Ameisen sehr zeitig, dafür aber sehr lange in ihrer Winterruhe waren (vermutlich die Folge der Kühlungsunterlassung), gab es irgendwann einen Punkt, an dem ich es für eine gute Idee hielt, meine Ameisen beim Umzug aus dem Reagenzglas und in das vorbereitete Nest zu unterstützen. Also habe ich das Glas genommen und vorsichtig versucht, die Ameisen heraus zu kippen. Viel Sand, ein paar Arbeiterinnen, die Königin und einige Eier sind auch tatsächlich herausgefallen. Die übrigen Arbeiterinnen im Glas haben sich allerdings so fest an das Innere und die Brut geklammert, dass diese nur mit (noch mehr) Gewalt zu lösen gewesen wären. Hier habe ich immerhin rechtzeitig erkannt, dass das dämlich wäre. Die Königin ist wieder in ihr altbekanntes Nest gekrabbelt und die Eier wurden wieder zusammengesammelt.

Mein Freind der Käfer

Da die Ameisen seit gut zwei Monaten wieder aktiv und agil geworden sind, war ich irgendwann auch einfach neugierig, was passieren würde, wenn ich fremde Tiere in das Formicarium herein lasse. In meiner Küche fand ich schließlich die Späherin eines freien Volkes und nahm diese gefangen. Was folgte, war eine lange Hetzjagt durch das Formicarium, die der Eindringling verloren hatte. Wie das genau aussah, beschreibe ich vielleicht später mal. Etwas später habe ich einen größeren Käfer hineingetan, nach der ängstlichen gegenseitigen Beschnupperung, lebten die aber plötzlich in friedlicher Koexistenz. Als ich vor kurzem noch eine Fremdameise in die Arena gelassen habe, hat diese wesentlich mehr Rambazamba gemacht. Sie ist zwar gestorben, aber am Folgetag habe ich auch eine eigene Ameise leblos gefunden. Bei dem Gewusel ist mir jedenfalls aufgefallen, dass die Königin keine Eier oder Larven mehr hat. Ich dachte immer, dass sie auf denen liegt, sodass ich sie nicht sehen kann. Aber dem ist nicht so. Es gibt keine. Das war für mich der Anlass, meine gesamte Haltungsweise zu überdenken und zu forschen.

FAZIT

Die Recherche hat sehr schnell zum Grund geführt, warum die Eier fehlen: Die Königin frisst die Brut bei Stress und mit den genannten Dingen habe ich meine Ameisen ununterbrochen gestresst, fast schon gefoltert. Ich habe quasi alles falsch gemacht, was man an essenziellen Dingen falsch machen kann. Mein Übermut und die Selbstsicherheit, die Kolonie schon groß zu bekommen, haben mein kleines Volk fast zum Aussterben gebracht. Inwischen sind es weniger Ameisen als damals beim Kauf.

Mit Demut gehe ich nun aber mit neuem Elan an die Sache heran und…. berichte beim nächsten Mal, was ich nun anders und besser mache.

Seid dann gern wieder mit dabei!

Devote Grüße

Benjamin

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